Mittwoch, 4. Februar 2015

Seifenrettung

Wie ich schon im letzten Post geschrieben hatte, machte mir die Canolé etwas Sorgen. Irgendwas war schiefgelaufen, wahrscheinlich hatte ich aus Versehen zu viel Flüssigkeit genommen, jedenfalls wurde der Leim nicht fest. Ich habe ihn dann zu flüssig eingefüllt und in der Gelphase hat sich der Leim getrennt und Öl stand oben auf der Seife. Die Frage war: wegwerfen oder retten?


Ich entschied mich dafür, einen Versuch zu starten. Schliesslich waren die Rohstoffe teuer und zu schade, um sie einfach wegzuwerfen. Es gibt verschiedene Arten, eine misslungene Seife zu retten. Alle beinhalten auf irgend eine Art, die Seife einzuschmelzen. Das kann im Wasserbad, in der Mikrowelle oder auch im Ofen passieren; ich nahm die Ofenvariante.

 

Missglückte Seife zerkleinern

Ich drückte also die Öl-Krissel-Seifenmischung aus den Förmchen in meinen Seifentopf (ich habe einen, den ich nur für Seife verwende). Das sah sehr, sehr unappetitlich aus, irgendwie wie Katzen-Nassfutter.

 

 

Seife schmelzen

Das passiert bei 100 bis 120 Grad im Ofen (Quelle: naturseifen.de). Da meine Seife sowieso sehr flüssig war, habe ich sie einfach schmelzen lassen und ab und an umgerührt. Wenn man eine ältere, schon festere Seife einschmelzen will, sollte man nach einer Weile etwas Flüssigkeit, Wasser oder Milch, zugeben. Der Seifenleim sollte rührbar, aber nicht dünnflüssig sein!
Ich muss zugeben, dass ich ziemlich lange dachte: Das wird nix. Nach ca. 40 Minuten begann der Seifenleim aber zu binden, wurde etwas dicker und homogen.
Dieser Vorgang kann 1.5 Stunden oder auch mehr dauern. Man muss dabei nur aufpassen, dass die Seife nicht über den Topf hinauskommt; mein Topf ist aber zum Glück so gross, dass diese Gefahr kaum besteht. Bei mir war der Seifenleim nach einer Stunde gut.

 

 

 

 

Beduften und in die Form giessen 

Danach kann man, wie bei einer OHP (Oven Hot Process)- Seife, noch Zusätze hinzugeben; Honig, ein Überfettungsöl oder ein Duft. Bei mir kamen etwas Rosenwasser und das Tea-Rose-Duftöl hinzu, weil die Seife durch das Kapoor Kachli Pulver etwas gewöhnungsbedürftig roch. Noch einmal gut umrühren und ab in die Form... Oben drauf habe ich noch einige Abschnitte der Dyonisos gestreut, hat aber nicht gehalten hinterher :D

Ausgeformt, geschnitten und gestempelt. Sieht schon besser aus als vorher, oder? Und da sie jetzt sozusagen heissverseift ist, kann ich sie sogar direkt benutzen, wenn ich will. Ich lasse sie aber trotzdem noch trocknen und härter werden; sie wird dann milder und hält länger. Ich bin begeistert, wie gut das geklappt hat!

1 Kommentar: